Sie hätten das Doppelte verdient!

Woran liegt es, dass Sie kein höheres Einkommen haben?

Egal ob Sie zu den Gering-, Normal- oder Spitzenverdienern zählen oder Rentner sind - Ihr Einkommen müsste eigentlich wesentlich höher ausfallen.
Dabei geht es gar nicht um eine Ausweitung Ihrer persönlichen Anstrengungen, es soll Ihnen keine Mehrarbeit oder zusätzliche Qualifizierung abverlangt werden. Es geht vielmehr um Folgendes:
Sie würden tatsächlich heute das Doppelte verdienen, wenn nur die Wirtschaftspolitik in der BRD seit 1970 ein wenig anders gestaltet worden wäre (bzw. die Rahmenbedingungen nicht grundsätzlich verändert worden wären).

Sie werden jetzt sicher sagen, dies seien doch alles Phantastereien und nichts als hohle Worte. Aber ich meine es ernst!
Meine Behauptung lautet:
Hätte es in den westlichen Industrienationen keinen rigorosen Abbau der Zölle gegeben (weltweit sind die Zollraten im Durchschnitt von 40 auf 4 % gesunken), dann würden alle Arbeitnehmer und Rentner in diesen Staaten heute etwa einen doppelt so hohen Lebensstandard haben.

Das Grundprinzip ist mit wenigen Worten erklärt:
Bei offenen Zollgrenzen kann das Kapital (die Konzerne) die Arbeitnehmer und Staaten dieser Welt gegeneinander ausspielen. Es entsteht das hinlänglich bekannte Lohn-, Sozial-, Öko- und Steuerdumping.

Mit vernünftigen Zollgrenzen funktioniert dieses einträgliche Erpressungssystem nicht.
Denn würde dann ein Handy- oder Waschmaschinenhersteller auf die Idee kommen, die Produktion ins gelobte Billiglohnland auszulagern, würde der Zoll alle Einsparbemühungen wieder zunichte machen.
Am Ende würden die abtrünnigen Produzenten riskieren, einen wichtigen Absatzmarkt an die Konkurrenz zu verlieren.

Paradoxer Fortschritt: Einen solchen Widerspruch hat es vor der Globalisierung nie gegeben:
Trotz kräftig steigender Produktivität sinken in den alten Industrieländern die inflationsbereinigten Nettolöhne.
Nach 2003 ist die Schere noch weiter auseinandergeklafft.

Normalerweise verdoppeln sich die Realeinkommen innerhalb von 25 Jahren.
Seit Beginn der Globalisierung (seit 1980), haben sich die inflationsbereinigten Arbeitseinkommen der einzelnen Berufssparten in Deutschland etwa um 15 % verringert, die Renten sogar um mindestens 20 %. Und das, obwohl die Produktivität um ca. 80 % gestiegen ist!

In einem gesunden Markt (mit angemessenen Zollgrenzen) wäre die Produktivität sogar noch stärker gestiegen, weil dann die allmähliche Automatisierung auch die arbeitsintensiven Bereiche voll erfasst hätte (aber dieser natürliche Prozess wurde durch Auslagerungen ins Ausland weitgehend verhindert).

Von 1900 bis 1980 haben sich dagegen die inflationsbereinigten Arbeitseinkommen mindestens verfünffacht, obwohl zwei verheerende Weltkriege die wirtschaftliche Entwicklung jedesmal um mindestens 15 Jahre zurückgeworfen haben.
Und auch damals gab es schon den demographischen Wandel, auf den heute alles abgeschoben wird. Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden durch die Verbesserung medizinischer Kenntnisse die Menschen älter und sinkt die Geburtenrate.

Die Computer- und Microship-Revolution der Neuzeit hätte eigentlich die Produktivität noch über das normale Maß hinaus beflügeln müssen.

 

Aber warum werden dann Zollgrenzen nicht wieder eingeführt?
Wer auf eine Aufklärung durch die Medien hofft, kann lange warten. Denn die Presse befindet sich überwiegend in der Hand mächtiger Gesellschaften bzw. des Großkapitals. Und das Großkapital profitiert nun einmal ganz eindeutig von der Globalisierung.
Es wäre blauäugig zu erwarten, dass Großverlage gegen ihre eigenen Interessen argumentieren. Der Meinungsbildungsprozess wird wesentlich bestimmt durch die
Einflüsse des Kapitals und der Konzerne, was sich dann natürlich auch auf die Politik auswirkt.

 

Sind denn wirklich Zollanhebungen notwendig?
Nein, es gibt auch andere Lösungen, zum Beispiel eine allmähliche Umfinanzierung der Sozialsysteme (Mehrwertsteuererhöhung bei gleichzeitiger Absenkung der Sozialversicherungsbeiträge).
Seit über zwei Jahrzehnten fordere ich in meinen Schriften diesen Umbau, die Regierung Merkel wagte trotz heftiger Medienschelte Anfang 2007 einen kleinen Schritt in diese Richtung und siehe da: das Experiment gelang und brachte große Erfolge.
Dieser Erfolg wurde dann aber leider
der Agenda 2010 angedichtet, um die absurden und ungerechten Hartz-IV-Reformen auch im Nachhinein zu rechtfertigen.

 

Aber würde eine Abkehr von der Globalisierung nicht den Aufstieg der Schwellen- und Entwicklungsländer blockieren?
Auch diese Befürchtung kann ich nicht teilen. Denn wäre der Westen doppelt so reich, dann könnte man auch leicht und locker die Entwicklungshilfen verdoppeln und verdreifachen. Und es ließen sich gezielte Infrastruktur- und Aufbauprogramme für die ärmsten Länder entwickeln. Näheres...

 

Nur ein kleiner Einblick
Mit den obigen Zeilen konnte ich nur einen klitzekleinen Einblick in die leider etwas komplexe Materie geben. Ausführlich und zusammenfassend erklärt wird alles in meinen auch für Laien leicht verständlichen Buch "DAS KAPITAL und die Globalisierung".

 

Manfred Julius Müller

 

 

 

 

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© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus Flensburg
. Erstveröffentlichung 2010. Impressum



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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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