Translater:

 

Alle hehren Versprechen bezüglich der EZB und des Euro sind dahin …

Fortsetzung des Artikels: Das letzte Aufbäumen - der Euro vor dem Fall

 

Nicht nur die Sparer sind die Betrogenen!

Die Einmischung der Zentralbanken macht nicht nur alle Sparer weltweit zu Verlierern. Letztlich leidet die gesamte Menschheit unter der Aushebelung natürlicher Marktprozesse. Aktienbörsen, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien usw. werden durch widernatürlich niedrige Guthabenzinsen in absurde Höhen gepuscht, viele Investoren zu riskanten Geschäften verleitet oder in schwer durchschaubare Hedgefonds gedrängt. Irgendwann brechen diese aufgeblähten Märkte in sich zusammen - dann kommen urplötzlich auch alle, die den rechtzeitigen Absprung verpasst haben, in arge Bedrängnis. Durch diese massive Vernichtung vermeintlicher Vermögenswerte gerät die Finanzwelt und die Weltwirtschaft ins Trudeln wenn nicht gar außer Kontrolle, was schließlich auch die mittleren und unteren Bevölkerungsschichten zu spüren bekommen.

 

Künstlicher Markt und künstliche Gegenkräfte

Normalerweise würde die zunehmende Staatsverschuldung und die durch die Zentralbanken ausgelöste Billiggeldschwemme die Inflation anheizen.
Dass dieser natürliche Ablauf in den letzten Jahren ausblieb, kann nur durch die Folgen der schweren Weltwirtschaftskrise erklärt werden (die deflationäre Kräfte freisetzte).

Auf Dauer werden sich die beiden Gegensätze jedoch nicht ausgleichen, auch weil den Staaten die Puste für neue Konjunkturprogramme ausgeht.
Wenn der Aufkauf der Staatsanleihen durch die jeweiligen Zentralbanken überhand nimmt oder allmählich sich in das Bewusstsein der Geldanleger manifestiert, wird das Vertrauen in die Finanzmärkte weiter schwinden.

Die Folgen der daraus resultierenden Krise sind schwer absehbar. In Europa kommt es vielleicht zum Zusammenbruch des Euro und der EU, weltweit zu Sparzwängen wie jetzt in Griechenland, Spanien, Portugal und Italien.
Auch das Szenario einer Hyperinflation ist nicht auszuschliessen (wie in Deutschland Anfang der 1920er Jahre).

Wobei, was den Ablauf betrifft, historische Erfahrungen jedoch wenig zählen, weil die Dimensionen heute ganz andere und die Verflechtungen viel weitreichender und komplizierter sind (eine Hyperinflation begrenzte sich bislang auf einzelne Staaten - was aber, wenn sie die halbe oder ganze Welt erfasst?).

 

Offenheit und Ehrlichkeit ist immer noch die beste Grundlage!

Wer einen gesunden, humanen Kapitalismus möchte, der darf die heilenden Kräfte der Marktwirtschaft nicht ständig aushebeln.

Eine echte (soziale) Marktwirtschaft kann sich nur in einem gesunden Binnenmarkt (mit gleichen wirtschaftlichen Bedingungen) entwickeln. Eine EU und Globalisierung (Abbau der Zölle), die unerbittlich zum globalen Dumpingwettbewerb ausartet, in der Stundenlöhne von 50 Cent und 20 Euro unvermindert aufeinanderprallen, kann nie und nimmer funktionieren.

Ebenso können die staatlichen Notlösungen, die ewigen marktverzerrenden Flickschustereien, keine heilenden Wirkungen entfachen, sondern bestenfalls den Zusammenbruch hinauszögern (wobei der Reformstau leider immer größer und gefährlicher wird).

Künstlich geschaffenes Geld, von den Zentralbanken billigst an Geschäftsbanken und Staaten verliehen, vereiteln letztlich alle natürlichen Genesungsprozesse und entpuppen sich als gefährliche Droge, die die Welt in Atem hält.

 

Könnte Deutschland aus dem Euro wieder aussteigen?

Natürlich könnte Deutschland, wenn es das vorgeschriebenen Prozedere einhält, aus dem Euro-Verbund aussteigen und seine DM wieder einführen.
Aber wie würden die Märkte und die anderen Euro-Staaten auf einen solchen Alleingang reagieren? "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff" würde es dann sicher heißen.

Deutschland wäre wieder einmal über Jahrzehnte geächtet und isoliert, seine Waren im Ausland schwerer absetzbar (obwohl das vielleicht ganz nützlich wäre, würde es sich doch endlich von der für Verblendung sorgenden Exportabhängigkeit lösen).
Auch die Reaktion der Aktien- und Finanzmärkte wäre vermutlich verheerend - wahrscheinlich würde im Anschluss die Gemeinschaftswährung wenn nicht gar die EU ganz auseinanderbrechen.

Diese voraussehbaren Abläufe lassen erkennen, dass das verbriefte Austrittsrecht zumindest für die Euro-Schlüsselländer kaum etwas wert ist.

 

Das Beste wäre der kontrollierte Rückzug...

Deshalb wäre, um aus der Euro-Falle wieder herauszukommen, meines Erachtens eine allgemeine, langfristig geplante Euro-Auflösung noch die beste aller Möglichkeiten.
Würden die Euro-Staaten gemeinsam die Wiedereinführung ihrer alten nationalen Währungen beschließen und zeitig einen geregelten Ausstieg aus dem Euro planen, käme man vermutlich mit einem blauen Augen davon.

Die Finanzmärkte würden bei einem solch behutsamen Wechsel nicht in Panik geraten - die Rückabwicklung wäre kaum aufregender und teurer als gut zehn Jahre zuvor die Einführung des Euro.

Aber leider scheint dieses Szenario der Vernunft eher unwahrscheinlich, es fehlt die Kraft und die Courage, gemachte Fehler einzugestehen.
Also wird der unbarmherzige Finanzmarkt es richten müssen ...

 


PS: Bei diesem Text handelt es sich um meine persönliche Einschätzung der Lage, die ich nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet habe. Eine Garantie für dessen Richtigkeit gibt es nicht. Aber das ist ja auch gerade das große Problem unserer Zeit: Die finanzpolitischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der globalen Markte sind selbst für Experten nahezu unfassbar und unkontrollierbar geworden. Mit jedem Tag ändern sich wieder einige Parameter (oft im Verborgenen) und niemand weiß im voraus, in welcher Form die Politik am nächsten Tag eingreift und damit wieder neue Voraussetzungen (und Probleme) schafft.
Weiterführender Artikel:
Staatliche Notmaßnahmen. Was tun, wenn Haushaltsdefizit und Staatsverschuldung immer weiter anwachsen?

 

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Impressum 
© Manfred Julius Müller (unabhängiger, parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher). Erstveröffentlichung 2010

Manfred J. Müller analysiert seit 40 Jahren weltwirtschaftliche Abläufe. Er gilt als wegweisender Vordenker. So forderte er zum Beispiel schon vor 20 Jahren eine Art Lieferkettengesetz, das Hersteller und Händler verpflichtet, nur fair entlohnte und produzierte Waren nach Deutschland einzuführen (wurde endlich im Mai 2021 Gesetz). Außerdem empfahl er schon ewig eine Mindestgewinnsteuer für Großunternehmen auf im Inland angefallene Umsätze (Joe Bidens Vorschlag von einer globalen Mindestertragssteuer im Frühjahr 2021 zielt zwar endlich in die gleiche Richtung, ist aber viel zu lahm und wird sich international kaum umsetzen lassen). Seit drei Jahrzehnten kämpft Manfred J. Müller auch für seine Idee einer Lohnkostenreform (schrittweiser Abbau der Sozialversicherungsbeiträge bei einer Gegenfinanzierung über Mehrwertsteuern und Zöllen).