Causes and consequences of global economic crisis
How can it be that it always comes back to devastating world economic crises? Learns humanity and politics and economics because nothing from the disasters of the past? Are they all indoctrination resistant? Pull the end even the wrong conclusions?
Since the beginning of the 19th century industrialization there was next to many smaller recessions three severe global economic crises:
in 1873 the so-called founder crisis, in 1929 began the Great Depression and 2008 outbreaks of banking and sovereign debt crisis is bothering us until today.
How do these crises differ, what they have in common?
The following German original text can be translated into 100 languages:
Ursachen
der Weltwirtschaftskrise 1873
Auslöser
für diese Krise waren auch damals eine überhitzte
Investitionstätigkeit und großzügig vergebene
Kredite, auf denen die Banken sitzen blieben. Hinter diesem
offensichtlichen Auslösefaktor steckt aber mehr: Schon damals
hatte man im Überschwang eines allgemeinen Freiheitsdranges auch
im Wirtschaftsbereich auf den Liberalismus gesetzt - auf einen
weltumspannenden Freihandel fast ohne Zölle.
In
den Jahren zuvor waren in Deutschland durch die Reichsbildung bereits
die unzähligen inländischen Zollgrenzen der Kleinstaaterei
gefallen - was sich natürlich belebend auf die deutsche
Wirtschaft auswirkte. Diese
frühe Erfolgsgeschichte des Zollabbaus scheinen auch heute noch
viele Entscheidungsträger falsch zu deuten. Denn
durch den Wegfall der Binnenzölle ergab sich im gesamten
deutschen Kaiserreich ein homogener Wirtschaftsraum mit
gleichen Vorschriften, Steuergesetzen und Lohnniveaus.
Diesen innerdeutschen Freihandel auf Europa und die ganze Welt
zu übertragen in der Hoffnung, er würde sich in
ähnlicher Weise wirtschaftsfördernd auszahlen, erwies sich
als großer Trugschluss - weil eben die Produktionsbedingungen
und auch die Interessen der konkurrierenden Nationalstaaten sich
höchst unterschiedlich gestalteten.
Dieser
erste weltweite Freihandel geriet daher zum Desaster, die ohnehin
schon niedrigen Hungerlöhne der Fabrikarbeiter wurden durch den
internationalen Wettbewerb weiter runtergedrückt - was
weltweit zu Kaufkraftverlust und Überproduktion führte.
Auch damals ging schon (wie heute) mit dem globalen Freihandel
(Zollfreiheit) eine folgenschwere Begleiterscheinung einher: Die
Verflechtung der Weltwirtschaft bedingte auch die Vernetzung der
Finanzströme und Banken. Der Staat verlor dadurch seine
Verfügungsgewalt über die Geldflüsse - die
Realwirtschaft wurde zunehmend unkontrollierbar, weil
ausländische Spekulanten und Finanziers immer mehr Macht und
Einfluss erlangten.
Die
Folgen der Weltwirtschaftskrise 1873
Indes
haben die damaligen Politiker richtig reagiert, sie haben ihre Fehler
erkannt und das unkontrollierbare wirtschaftliche Treiben der
globalen Frühindustrialisierung
über
eine Anhebung der Einfuhrzölle
eingedämmt.
Dadurch
konnten die Löhne in den einzelnen Nationalstaaten wieder
steigen, es erhöhte sich die allgemeine Kaufkraft der
Bevölkerung, die Wirtschaft kam in Schwung.
Besonders hohe Einfuhrzölle erhob damals übrigens die USA,
die vermutlich nicht zuletzt aus diesem Grund rasch zur
führenden Supermacht aufstieg (auch aufgrund der
Schutzzölle waren die Lebensbedingungen dort oft besser als in
Europa, was einen Einwanderungsboom auslöste).
Die
Ursache der Weltwirtschaftskrise 1929
Die
Situation vor der Ende Oktober 1929 einbrechenden
Weltwirtschaftskrise ähnelte in verblüffender Weise der vor
der Gründerkrise 1873. Wiederum war die Politik einer Art
Globalisierungswahn erlegen - also übertriebener Verzicht auf
Zölle nach dem Motto "es lebe der totale Freihandel".
Spekulanten und Kapitalisten hatten nämlich längst
begriffen, dass der weitgehende Verzicht auf Importzölle ihnen
unbegrenzte Möglichkeiten bot (Kapitalistisches
Ermächtigungsgesetz).
Wiederum führte die allgemeine Zollächtung zu den bereits
bekannten Abläufen: Weltweite Unterbietungskonkurrenz bei der
Produktion und undurchschaubare Verzahnung der
Finanzwelt. Die
unkontrollierbaren Kredit- und Bankgeschäfte führten auch
diesmal zu irrationalen Spekulationen vor allem an den amerikanischen
Börsen. Auslösender Moment (aber eben nicht Ursache) war
das Platzen dieser Aktienblase (die Kurse fielen innerhalb von 2
Jahren um 90 %).
Die
Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929
Die
Panikstimmung an der New Yorker Börse übertrug sich in
Windeseile auch auf die überseeischen Finanzzentren. In den
führenden Industrienationen brach die Wirtschaft ein. Alles ging
bergab: die Vermögen der Aktionäre lösten sich rasch
in Luft auf (die meisten Aktien waren auf Pump gekauft), die
Kaufkraft stürzte ab, Firmen wurden ihre Waren nicht mehr los,
gingen pleite oder mussten weite Teile der Belegschaft entlassen, die
Löhne sanken und die Massenarbeitslosigkeit setzte
ein.
Auch
in dieser Krise haben viele Regierungen richtig reagiert: Sie
kurbelten die Konjunktur über staatliche Programme an
(investierten hauptsächlich in die Infrastruktur des Landes) und
erhöhten gleichzeitig die Zölle.
Neben den USA beschritt
vor
allem Deutschland
bis
1933 einen Sonderweg: Die Regierung Brüning kürzte die
Staatsausgaben (selbst die Arbeitslosenunterstützung wurde
dramatisch abgesenkt) zwecks Haushaltskonsolidierung und um
(über sinkende Preise) die Exporte anzukurbeln. Anzunehmen ist,
dass Brüning mit seiner harten Deflationspolitik auch das Ziel
verfolgte, die Unerfüllbarkeit der von den Siegermächten
geforderten Reparationszahlungen zu belegen.
Dass
angesichts des unvorstellbaren Massenelends in der Weimarer Republik
in den Novemberwahlen 1932 die NSDAP ein Drittel der
Wählerstimmen einfing, ist meines Erachtens wenig
verwunderlich. Denn
Hitler war es schließlich, der ein plausibles Konzept
zur Behebung der Massenarbeitslosigkeit anbot (staatliche
Investitionsprogramme). Tatsächlich war das Wirtschaftsprogramm
der Nazis erfolgreich. Innerhalb von wenigen Monaten sank 1933 die
Zahl der offiziellen Arbeitslosen von 6,2 auf 3,7 Millionen, nach nur
drei Jahren konnte die Vollbeschäftigung vermeldet werden.
Nur zur Erinnerung: Der Bundesrepublik ist es trotz teurer
Konjunkturprogramme und einer ausufernden Billiggeldschwemme
in den letzten 50 Jahren nicht gelungen, zur Vollbeschäftigung
zurückzukehren. Seit den 1960er Jahren haben sich die
Arbeitslosenzahlen verzehnfacht (statt 250.000 gibt es heute
über 2,5 Millionen Erwerbslose).
Geschichtsklitterung
Nun
kommen manche Historiker immer wieder mit dem Einwand, Hitlers auf
Pump finanzierte Wirtschaftsankurbelung sei unseriös gewesen,
die Staatskredite hätten niemals zurückgezahlt werden
können. Daraus wird abgeleitet, Hitler habe von vornherein
einen Eroberungskrieg geplant, um sich so seiner Staatsschulden zu
entledigen.
Ich halte diese Theorie für lächerlich!
Schließlich haben andere Staaten auch im großen Stil
Konjunkturprogramme aufgelegt, deren Finanzierung nicht weniger
heikel war. Planten diese Länder etwa auch die Tilgung über
einen Eroberungskrieg? Dann erscheint die Kriegserklärung von
England und Frankreich an Deutschland in einem ganz neuen Licht.
Wie abenteuerlich sind dann erst die heutigen Konjunkturprogramme und
Staatsschulden, zum Beispiel die der USA und Japan. Machen diese
Staaten sich ernsthafte Gedanken, wie sie das alles jemals
zurückzahlen können?
Eine
Rückzahlung der Nazi-Staatsanleihen wäre auch ohne Krieg
kein sonderliches Problem gewesen - notfalls hätte man die
Notenpresse angeschmissen (schon viele Staaten haben auf diese Weise
sich ihrer Altlasten entledigt). Verlierer sind in einem solchen Fall
hauptsächlich die Besitzenden, deren Barvermögen entwertet
wird (wie in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg).
Historiker die behaupten, eine Diktatur wie die der Nazis hätte
nur mit Hilfe eines unberechenbaren kostspieligen Krieges die
überwiegend inländischen Schulden an die eigenen
Bürger begleichen können, scheinen vom Geldwesen wenig zu
verstehen oder versuchen bewusst, Geschichtsklitterung zu betreiben.
Nebenbei bemerkt: Auch hohe Auslandskredite erfordern keinen Krieg
&endash; notfalls erklärt sich der überschuldete Staat
für zahlungsunfähig (Griechenland wurden in den letzten
Jahren über 100 Milliarden Euro erlassen).
Geschichtsverfälschung
auch bei der Zollanhebung?
Auch die
Folgen der ab 1930 allmählich einsetzenden allgemeinen
Zollanhebungen werden auffallend einseitig dargestellt.
Natürlich wurde durch diesen Trend der Export stark
zurückgedrängt. Aber sich allein auf diesen Absatzverlust
zu konzentrieren erscheint mir mehr als dümmlich. Denn der
nachlassende Konkurrenzdruck von außen hat im Gegenzug
zur Stimulierung der Binnenwirtschaft beigetragen - also zu einer
Normalisierung der Marktwirtschaft.
Zwar wurde der in Fahrt gekommene Abwärtstrend durch die neuen
Zollmauern nicht abrupt gebremst (wie sollte er auch), aber es wurde
immerhin eine gesunde wirtschaftliche Basis geschaffen, worauf
die Unternehmer bauen konnten.
In der
Gewissheit, dass von außen nicht mehr über Dumpingpreise
quergeschossen wird, konnten die Investoren wieder Vertrauen
schöpfen. Das Spiel der marktwirtschaftlichen Kräfte war
für sie wieder überschaubar bzw. kalkulierbar.
Warum wird auch heute noch der Protektionismus der 1930er Jahre derart verteufelt? Die Antwort ist einfach: Es stecken einfach zu viele Interessen dahinter. Der Freihandel ist für alle Spekulanten und Kapitalisten Voraussetzung für abnorme Gewinne. Also werden historische Ereignisse gerne für Propagandazwecke missbraucht. Die Geschichte wird so umgedeutet, wie man es gerne haben möchte - wohl wissend, dass die heutige Bevölkerung die komplexen Zusammenhänge der damaligen Zeit kaum durchschauen wird.
Warum
war die Sowjetunion von der Weltwirtschaftskrise nicht betroffen?
Obwohl
die Sowjetunion wie Deutschland an den Folgen des 1. Weltkrieges litt
und gleichfalls Anfang der 1920er Jahre eine Hyperinflation zu
bewerkstelligen hatte, wurde sie als einzige Industrienation von der
Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre nicht erfasst. Weil sie eben
nicht vom Ex- und Import abhängig war und auch nicht vom
ausländischen Finanzkapital.
Ursachen und Folgen der Finanz- und Staatsschuldenkrise ab 2008
Die auslösenden Momente für die Finanzkrise 2008 sind hinreichend bekannt: Eine durch ungesicherte Billigkredite aufgeblähte Immobilienblase in den USA brachte den Ball ins Rollen. Aber auch hier liegen die eigentlichen Ursachen tiefer verborgen: Dem Bankenzusammenbruch voraus lag eine drei Jahrzehnte andauernde Freihandelsphase.
Diesmal hatte der weitgehende Verzicht auf Importzölle besonders starke Auswirkungen, weil wie noch nie in der Geschichte zuvor völlig gegensätzliche Lohnniveaus aufeinanderprallten, in dessen Folge in den alten Industrieländern arbeitsintensiven Produktionsbereiche weitgehend vernichtet wurden. Die Arbeitskosten in den Hochlohnländern lagen um den Faktor zehn bis zwanzig über denen der aufstrebenden Schwellenländer.
So kam es natürlich wie es kommen musste: Lohnintensive Arbeiten wurden ins Billiglohnland exportiert, während es bei den (oft nur über Subventionen geretteten) restlichen Industriearbeitsplätzen einen steten Lohnabbau gab.
In
einem großen Weltmarkt kommt es also (welch Wunder) zu einer
allmählichen Lohnangleichung: Bei den einen geht es nur
noch bergab, während in den Schwellenländern ganz langsam
die Löhne ansteigen.
Dieser Anpassungsprozess (eine der entscheidenden Ursachen der
Weltwirtschaftskrise) würde sich theoretisch etwa über 100
bis 200 Jahre hinziehen, wenn nicht den alten Industriestaaten vorher
die Luft ausgeht (wofür es schon jetzt ernste Anzeichen gibt).
Vertuschung
der Folgen
Das
wahre Ausmaß dieses steten Negativtrends wurde von den
einzelnen Regierungen bislang geschickt vertuscht, indem zum Beispiel
Arbeitslose in die Frührente, in ABM-Maßnahmen oder
subventionierte Minijobs abgeschoben wurden. Ehrlich gerechnet fehlen
in Deutschland mindestens zehn
Millionen Vollzeitjobs,
statistisch
sind es derzeit gerade einmal drei Millionen.
Auch
bei der Lohnentwicklung wird kräftig getrickst - es wird
verheimlicht, dass es trotz steten
Produktivitätswachstums seit 30 Jahren bergab geht.
Möglich sind diese Verschleierungen, weil die genialen
technischen Fortschritte uns heute trotz aller politischer Fehler
(trotz des Freihandels) immer noch einen recht hohen Wohlstand
bescheren.
Dass der Lebensstandard heute allgemein
auf
doppelter Höhe wäre,
wenn man alles beim alten gelassen und die Zölle nicht
rigoros abgesenkt und auch auf die EU verzichtet hätte, wird
von den Bürgern selten wahrgenommen. Auch weil das Vertrauen in
die von der Kapitallobby betriebenen Medien immer noch ungebrochen
ist.
Dem Freihandel folgten auch diesmal wieder die Finanzmärkte
Auch in einem anderen Punkt wiederholte sich die Geschichte: Die maßlose "internationale Arbeitsteilung" führte, wie schon bei den beiden Weltwirtschaftskrisen zuvor, wiederum zu einer unkontrollierbaren Aufblähung und Verschmelzung der Finanzmärkte und zu irrationalem Verhalten bei der Kreditvergabe.
In einer auf den Binnenmarkt ausgerichteten Volkswirtschaft würde es keiner seriösen Bank einfallen, ungeprüfte dubiose Hypothekenpakete aus fernen Erdteilen aufzukaufen.
Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrisen
Was
also beim Vergleich der drei großen Weltwirtschaftskrisen immer
wieder auffällt: Vor der Krise gab es jedesmal ein lange
Phase des Freihandels (Zollverzichts), die zum übertriebenen
Dumpingsystem führte und in vielen Ländern ganze Industrien
ausrottete.
Einhergehend mit diesem Vernichtungswettbewerb eskalierten die
internationalen Finanztransaktionen, die das gesamte
Wirtschaftsgeschehen undurchschaubar und zum Eldorado von
Glücksrittern und Spekulanten machten.
Folgen der Weltwirtschaftskrise 2008:
Wie
geht es nun weiter, was wird aus der aktuellen Krise?
Zunächst
einmal scheint das Schlimmste überstanden. Mit gigantischen
Konjunkturprogrammen, Bankbürgschaften und Zinsverbilligungen
wurde der drohende Zusammenbruch der Weltwirtschaft vermieden.
Doch ist man damit tatsächlich über den Berg? Kann jede
Weltwirtschaftskrise heute ganz einfach über eine staatliche
Geldschwemme überwunden werden? Ist es so einfach? Oder
führt die staatliche Intervention auf Pump geradewegs in die
nächste Krise,
in
eine globale Staatsschuldenblase?
Die
positiven Aspekte:
Eines
stimmt beruhigend: Ein Massenelend wie zu früheren Zeiten
scheint eher unwahrscheinlich, einfach weil die Produktivität
sich inzwischen vervielfacht hat. Schwer vorstellbar, das bei dem
heutigen hohen technologischen Entwicklungsstand die Menschen in der
westlichen Welt frieren oder hungern
Beruhigend auch, dass das angesammelte Privatvermögen in den
Hochlohnländern bei weitem die staatliche Verschuldung
übersteigt - es ist also durchaus noch genug finanzielle Kraft
und Substanz in den westlichen Industrieländern
vorhanden.
Aber
wie stoppt man die Staatsverschuldung, wie erfolgt die Tilgung, wie
die Haushaltskonsolidierung?
Die
noch unbeantwortete Frage lautet, wie man trotz Mindereinnahmen mit
der höheren Staatsverschuldung und den explodierenden
Sozialkosten fertig wird.
Werden
die Euroländer das Finanzproblem über die Notenpresse
lösen wollen?
Was
wird, wenn die EZB ihre ehernen Geschäftsgrundlagen aufgibt und
Staatsanleihen aufkauft?
Kann
der Euro überhaupt noch gerettet werden?
Eine
Geldmengenvermehrung über die Notenpresse geht
üblicherweise einher mit einer Geldentwertung und steigenden
Zinsen. Dieser natürliche Ablauf kann aber durch eine staatlich
manipulierte Niedrigzinspolitik eine ganze Weile aufgehalten werden.
Sparguthaben und Lebensversicherungen würden dann schleichend
entwertet, ohne dass die breite Bevölkerung es groß
mitbekommt.
Hintergrund
& Analyse:
Sind
EU und Weltwirtschaft nur über eine Billiggeldschwemme zu
retten?
"Wir
haben ja fast schon die Vollbeschäftigung wieder
erreicht!"
"Deutschland
profitiert..."
Die dreisten Parolen der Demagogen.
Die
Systematik der Konjunkturzyklen und
Wirtschaftskrisen
Warum
wird der Erfolg des Zoll-Protektionismus so energisch
bestritten?
Der
Gesinnungsjournalismus hat sich
ausgebreitet!
Startseite
www.das-kapital.eu
Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
Wirtschaftsanalysten und Publizisten Manfred J. Müller aus
Flensburg.
Erstveröffentlichung
Juni 2009 (aber auch heute noch aktuell).
Falls
Sie etwas Anstößiges oder Unwahres im obigen Text bemerkt
haben, teilen Sie es mir bitte mit unter m.mueller@iworld.de. Denn
ich möchte unbedingt, dass alle meine Texte neutral, sauber und
korrekt sind.
Kasinokapitalismus
statt Marktwirtschaft - wie lange soll das noch
gutgehen? Machen
wir uns nichts vor: In einem offenen (zollfreien) Weltmarkt
kann eine Marktwirtschaft nicht funktionieren! Wenn
Stundenlöhne von einem Euro und 20 Euro ungebremst
aufeinanderprallen, ein gnadenloser globaler Steuer- und
Ökodumpingwettbewerb tobt und die weltweit
verflochtenen Finanzmärkte sich jeder staatlichen
Kontrolle entziehen, dann steht die Marktwirtschaft nur noch
auf dem Papier. Als Alibi. Alle
parteipolitischen Querelen sind und bleiben Scheingefechte,
solange die Marktwirtschaft ausgeschaltet bleibt! Im
Klartext: Solange Politik und Medien meinen, auf angemessene
Importzölle verzichten zu können, macht es
keinen großen Unterschied, welche der etablierten
Parteien am Ruder ist. Ob nun die Grünen, die SPD
oder die CDU den Kanzler stellen, spielt dann nur noch eine
untergeordnete Rolle. Vielleicht kann die eine oder andere
Partei den drohenden Zusammenbruch über hochriskante
Tricks (Billiggeldschwemme) etwas länger
hinauszögern - mehr aber auch nicht. Seit
Jahren sind chinesische Konzerne dabei, sich wichtige
ausländische Hightechfirmen und Rohstoffreserven
einzuverleiben. Mit welchem Geld überhaupt? Kann man
bei der Undurchschaubarkeit des globalen Finanzsystems
sicher sein, dass das Geld der Aufkäufer einen realen
Wert verkörpert und nicht einfach künstlich
generiert wurde? Kapitalismus,
Zollfreihandel,
Globalisierung: Mit
mehr Verständnis für die weltwirtschaftlichen
Zusammenhänge, einer Loslösung von den Irrlehren
der Kapitallobby und der Wahnidee des globalen
Dumpingwettbewerbs könnten die richtigen
Schlussfolgerungen gezogen und notwendige Reformen
eingeleitet werden. Dazu wären nicht einmal
internationale Abkommen vonnöten. Jeder Staat
könnte souverän handeln und sich somit aus der
Zwangsjacke der einschnürenden Abhängigkeiten
befreien. Daraus entstünde weltweit ein offener
Wettbewerb über das beste Staats-, Demokratie- und
Wirtschaftsmodell. Bestellung
über www.hugendubel.de,
www.thalia.de
und www.ebook.de
oder über den örtlichen
Buchhandel.
Debatten über die richtigen Parteiführer,
über Mindestlöhne, Renten, Steuern, Umweltauflagen
usw. bleiben weitgehend belanglos und Augenwischerei,
solange eine Regierung keine Macht und Kontrolle mehr hat
über den eigenen Staat.
Ich habe ja nicht einmal mehr Vertrauen in das Gebaren der
EZB (der Europäischen Zentralbank), die den Ausstieg
aus der dubiosen Geldschwemme und Nullzinspolitik zwar immer
wieder verspricht, aber ihr Versprechen bislang nie
eingelöst hat. Ist die EZB dazu gar nicht mehr in der
Lage, hat sie Angst vor einem Kollaps des
Weltfinanzsystems?
NEU:
DAS
KONTRABUCH
Wie
funktioniert die grenzenlose Ausbeutung?
Und was müssten unbestechliche Politiker dagegen
tun?
Autor
Manfred Julius Müller, 100 Seiten, Format 17x22
cm,
8,90
Euro
Weitere
Infos zum Buch.
Weitere
brisante Bücher von Manfred J. Müller: Zum
Beispiel die Trilogie "DAS KAPITAL" (als Gegenentwurf zum
gleichnamigen Werk von Karl Marx)
DAS
KAPITAL und die
Globalisierung
- nur 13,50 Euro
DAS
KAPITAL und die
Weltwirtschaftskrisen
- nur 5,80 Euro
DAS
KAPITAL und der
Sozialstaat
- nur 7,90 Euro
Nachtrag
11.5.2019:
Der
"böse" Herr Trump erhöht die Zölle auf Importe aus
China
Und
wie wurde das in den Fernsehnachrichten wieder kommentiert? Sehr
einseitig, wie ich meine (Gesinnungsjournalismus
halt).
Da wurde dann abermals das Märchen vom drohenden Handelskrieg
aufgetischt - und wie sehr dies der Weltwirtschaft und der USA
schaden würde. Dabei entbehrt die angstschürende
Prophezeiung jeder Logik. Die US-Wirtschaftsdaten belegen, dass
die bisherigen Zollanhebungen (aller Unkenrufe zum Trotz) der
USA gut bekamen!
Ausführlich wurde im Staatsfernsehen gestern mit einem konkreten
Beispiel Stimmung gemacht. Die Geschichte eines US-Fahrradherstellers
wurde erzählt, der Rahmen und Speichenräder aus China
bezieht. Dessen Einkaufskosten steigen wegen des Zolls von 150 auf
170 Dollar. Und schon sehen mitfühlende Fernsehmacher die
Existenz der US-Fahrradfabrik bedroht. Außerdem beklagen sie
den Kaufkraftschwund der amerikanischen Bevölkerung.
Wie abgefahren ist das denn? Meinen Journalisten etwa,
Zolleinnahmen seien verlorenes Geld? Mitnichten! Über die
Einnahmen aus den Zöllen könnte zum Beispiel das gesamte
US-Gesundheitssystem finanziert werden, so dass kein US-Bürger
irgendwelche Krankenversicherungsbeiträge mehr zahlen
müsste. Wäre das nichts, wäre das verwerflich?
Und was den Fahrradhersteller betrifft: Ist es wirklich
ökologisch und ökonomisch sinnvoll, alle Komponenten aus
fernen Erdteilen zu beziehen? Wenn sich 25-prozentige Zölle
als Weltstandard durchsetzen, wird früher oder später das
komplette Fahrrad wieder in den USA hergestellt werden. Bis zur
letzten Schraube! Oder meint irgendjemand, die USA könnten so
etwas nicht mehr, deren Bürger seien zu dekadent, zu dumm oder
zu faul?
Aber was wird aus der US-Landwirtschaft?
Was, wenn China als Gegenmaßnahme hohe Zölle auf
US-Importe aufschlägt? Was wird zum Beispiel aus den
amerikanischen Farmern, wenn sie in China ihre Produkte nicht mehr
absetzen können?
Merkwürdig nur, dass vor 40 Jahren China als Absatzmarkt noch
keinerlei Bedeutung hatte und die Welt trotzdem funktionierte. Den
US-Farmern ging es damals besser als heute! Obwohl inzwischen die
Landwirtschaft in den USA mit zwölf Milliarden Dollar
jährlich gestützt wird und der globale Nahrungsmittelbedarf
stetig steigt.
Warum überhaupt müssen Nahrungsmittel bezuschusst werden,
warum dieses absurde weltweite Abhängigkeitsverhältnis?
Würden die USA Nahrungsmittelimporte stärker verzollen (und
damit aus dem internationalem Dumpingwettbewerb aussteigen),
bräuchte sie ihre Landwirtschaft nicht länger
subventionieren. Die Überproduktion würde eingedämmt,
es kämen weniger Pestizide zum Einsatz, der Verschwendung von
Lebensmitteln würde entgegengewirkt, eine Renaturisierung
angestoßen, der Rationalisierungs- und Größenwahn in
der US-Landwirtschaft verebben. Und letztlich würden die
US-Farmer wieder ihr sicheres, verlässliches Auskommen haben
(weil der mörderische ausländische Preisdruck
entfällt).
Der
Kasinokapitalismus lebt
solange
es keinen vernünftigen Zoll gibt!
Gestern
ging übrigens auch der Taxivermittler Uber an die Börse.
Obwohl Uber noch nie Gewinne erzielt hatte, wurde am gleichen Tag ein
Börsenwert von 80 Milliarden Dollar ermittelt (Uber wäre
demnach so wertvoll wie VW).
Aber davon abgesehen: Gestern las ich in meiner Tageszeitung auch,
wie sehr die "selbständigen" Uber-Taxifahrer ausgebeutet werden.
Die meisten von ihnen kommen auf einen Stundenlohn von fünf
Dollar (4,50 Euro). Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in
den USA!
Würden die USA wieder ihre Fahrräder (und die meisten ihrer
Konsumartikel) im eigenen Lande herstellen, wäre Uber's
Geschäftsmodell (das reguläre Yellow-Cab-Taxis in den Ruin
treibt) kaum überlebensfähig. Denn wer würde, wenn es
wieder genügend Arbeitsplätze in der Industrie gäbe,
noch für einen Stundenlohn von fünf Dollar arbeiten
wollen?